„True mobility doesn’t come from stretching. It comes from intelligent movement.“
Beweglichkeit: Zwischen Mythos und Wahrheit
Viele Menschen verbinden Beweglichkeit mit Dehnen. Doch wissenschaftlich betrachtet ist das nur ein Teil der Wahrheit.
Passives Stretching kann kurzfristig Reichweite erzeugen, langfristig jedoch:
- keine funktionelle Stabilität schaffen,
- Muskelspannung und neuronale Kontrolle verringern,
- im schlimmsten Fall sogar Verletzungsrisiken erhöhen (Behm et al., 2016).
Warum reines Dehnen nicht reicht
In der manuellen Therapie sehen wir täglich:
Menschen, die viel dehnen, sich aber trotzdem fest, steif oder instabil fühlen.
Das liegt daran, dass passives Dehnen:
- keine funktionelle Verbindung zwischen Nervensystem und Bewegung herstellt,
- fasziale Verklebungen nicht löst,
- lymphatische Stauungen unbeachtet lässt.
Was der Körper stattdessen braucht
Echte Beweglichkeit entsteht durch:
- fasziale Hydration & Gleitfähigkeit (Schleip, 2014)
- neuronale Integration von Bewegungsmustern
- dynamischen Lymphfluss
- berührungsinduzierte Regulation des Gewebes
K-Wave & KAT: Beweglichkeit durch manuelle Intelligenz
In meiner therapeutischen Arbeit mit K-Wave und Kader Abdominal Therapy (KAT) verfolgen wir keinen „Stretch-Ansatz“. Sondern wir:
- aktivieren Bewegungsachsen durch gezielte manuelle Impulse
- befreien fasziale & viszerale Blockaden
- stimulieren Lymphfluss zur Druckentlastung
- lösen Schutzspannungen im Nervensystem
Das Ergebnis:
Der Körper gewinnt Zugriff auf seine ursprüngliche Beweglichkeit. Ohne Ziehen. Ohne Krafteinbruch.
Kinder brauchen kein Dehnprogramm
Ein Kind kann intuitiv in den tiefen Squat gehen, kriechen, rollen, sich verdrehen – ohne je gedehnt worden zu sein. Warum?
Weil natürliche Beweglichkeit aus Variabilität, Spiel, Kontakt und innerem Körperbewusstsein entsteht.
Wir verlieren sie durch:
- Sitzen
- Faszienverfilzung
- Lymphstau
- Traumaspannung
Aber: Was verloren ging, kann durch Berührung & Bewegung wieder aktiviert werden.
Fazit: Mehr Verbindung statt mehr Dehnung
Wenn du mehr Beweglichkeit willst, frag nicht: „Wie kann ich mehr dehnen?“ Sondern: „Wie kann ich meinen Körper wieder verbinden?“
Denn:
- ❌ Beweglichkeit ist kein Produkt von Zug
- ✅ Beweglichkeit ist ein Ausdruck innerer Ordnung
Und genau dort setzen K-Wave & KAT an.
Weiterführende Studien & Quellen
- Behm et al. (2016): Effects of Static Stretching on Muscle Strength and Performance: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26886495/
- Schleip R. (2014): Fascial plasticity and the role of hydration: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4712364/
- Tozzi P. (2015): A unifying neuro-fasciagenic model of somatic dysfunction: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25892386/
- Findley T. (2009): Fascia research and implications for manual therapy: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19757980/